Der Butz und das Grauchen - ein Traumpaar. |
Die Turteltaube ist nicht nur eine Vogelart, sondern auch eine Metapher: Sie steht für alles, was verliebt und zärtlich zueinander ist.
Wenn ich durch die Stadt gehe und die Tauben dort beobachte, weiß ich, warum ausgerechnet Mitglieder ihrer Tierfamilie für solcherlei Zweisamkeit stehen: Da wird innigst „geschnäbelt“, man sitzt zuweilen Herz an Herz, krault einander Köpfchen und Hals und versorgt hingebungsvoll die Kinder mit dem Knappen, was man am Boden ergattern kann.
Die Kinder wiederum hocken still und eng aneinander gekuschelt im Nest. Nur, wenn die Eltern kommen, flattern die Kleinen aufgeregt mit ihren Flügelchen und betteln laut fiepsend Vater und Mutter an, in der Hoffnung, dass sie heute satt werden.
Das, was bei den Vögeln „Schnäbeln“ genannt wird, und die Art, wie Tauben ihre Küken füttern, sieht übrigens nicht nur aus, wie unser Küssen, sondern es entspricht ihm tatsächlich. Eigentlich ist ein Kuss so etwas wie ein Versprechen und bedeutet: „Ich will für dich sorgen!“